Ich bin wieder hier...

Ich bin wieder hier

in meinem Revier

war nie wirklich weg

hab mich nur versteckt

ich rieche den Dreck

ich atme tief ein

und dann bin ich mir sicher

wieder zuhause zu sein

Hallo liebe Leute.

Ich denke besser, als mit den einleitenden Worten von Westernhagen kann man es fast nicht beschreiben.

Hiermit melde ich mich zurück. Zwar noch leise, da ich mich selbst noch etwas kurieren und schon muss, darf, soll… - aber es geht aufwärts!

Die letzten Tage, ach was, die letzten 14 Tage waren ein Alptraum. Kaum selbst aus dem Krankenhaus entlassen und in ärztliche Obhut übergeben, bekam mein ältester Sohn hohes Fieber… dann folgte der Jüngste, keine 8 Wochen alt. Nach dem 2. Besuch der Notaufnahme wurden wir als Familie komplett aufgenommen und auf Station in der Kinderklinik isoliert – Fakt: Viruserkrankung! Gerade für meinen Maximilian eine lebensgefährliche Situation.

Es war eine harte Zeit und ich bin umso froher, jetzt wieder daheim zu sein und langsam wieder in den Alltag zu kommen. Bei den Kindern geht es stark bergauf, so dass ich mich jetzt noch etwas um mich selbst kümmern kann, bevor es wieder richtig „normal“ wird. Doch ich bin guter Dinge und positives Denken hilft mir ungemein.

Zumindest kann ich in Ruhe die Pläne für die Saison überdenken ;)

Das Wetter, bzw. dieser ekelhafte Wind macht ja vielen von euch auch die verdiente Ostersession zu nichte… Ich denk an euch!

Abschließend, obwohl es nicht immer ganz meine Art ist, will ich meinen Blog nutzen und einige sozialkritische Worte an jeden Leser richten…

Ich war 3 Tage auch alleine mit meinem Kleinen isoliert, Zeit nachzudenken und mein Umfeld wahr zu nehmen. Verzeiht mir, dass es nichts mit dem Fischen zu tun hat!

>> deutsches Krankenwesen

Es ist erschreckend, in einem Land, das so reich ist und allen anderen Ländern auf diesem Planeten hilft, dass unser Gesundheitswesen auf Sparflamme gehalten wird. Billig, billig, schnell, schnell, schnell. Ein Krankenhaus ist ein Finanzinstitut – und das merkt man! Wo soll das hinführen? Beispiele? Unmengen! Mein Tipp – nicht krank werden! Ob beim Essen angefangen, der Organisation oder auch der medizinischen Versorgung… Warum wird hier nicht investiert? Gesunde Bürger, gesunder Staat?

>> Krankenhaus-Personal

Diese armen Leute! Am kapazitären Minimum gehalten, rennen die Pflegerinnen und Pfleger umher und versuchen alles zu tun, um den Menschen zu helfen. Inkompetent? Oh ja, hatte ich auch, grausam. Doch kann man es manchmal diesen Leuten nicht verdenken, die sich den Po aufreißen, nur flitzen und dafür nicht mal ordentlich frei oder Lohn bekommen? Wenn das so bleibt, OMG!

Auf einer ganzen Station wurde in der Nacht eine (!!!) Nachtschwester eingesetzt! Wie soll das funktionieren?

>> …die Menschen mit den Drüsen

Übergewicht kann von vielen Dingen kommen: Vererbung, Schild-Drüse, Stoffwechsel, etc. ABER das ist die Ausnahme und ich bin jetzt richtig gemein: Hört auf zu jammern, fresst nicht so viel und hört verdammt noch einmal auf euren Kindern das Gleiche anzutun! Nur weil ein Kind weint, braucht es keine Schokolade und kein Eis! Verdammt, dass musste raus! Ich masse mir so etwas an, da ich selbst mein Leben lang mit meiner Figur zu kämpfen hatte und habe. Bitte verzeiht mir, falls ich euch angreife und ihr wirklich gesundheitliche Probleme habt, ihr seid nicht gemeint! 

>> „Randgruppen“

Eine Randgruppe ist man gleich… das wissen gerade wir Karpfenangler. Aber muss ich mich auch so benehmen um unausweichlich zu einer Randgruppe zu werden? Ich bin kein Ausländerfeind und ich habe keine Probleme mit Menschen, die Hilfe brauchen oder sozial schlecht gestellt sind. ABER …

Man muss als erwachsene Frau mit Kopftuch nicht vor eine Krankenschwester rotzen!

Man kann auf seine Kinder aufpassen!

Man muss nicht den ganzen Tag Jogginghosen zu seiner Arm-dicken silbernen Königskette tragen (kein Patient!)

Auf Toiletten muss man nicht rauchen und man kann diese auch sauber halten

Wenn man zu einem Gott betet, kann man gern Singen – aber leise und nicht so laut, dass man es in Jerusalem hört!

…das waren nur einige Beispiele, ihr wisst was ich meine.

Ich bin selbst oft Fremder in anderen Ländern und versuche mich zu integrieren und höflich zu sein. Warum? Weil es mich weiterbringt!

>> ABER

Es gab auch schöne oder spannende neue Sachen. Ich hatte eine taub-stumme Dame auf Isolation-Station. Sie ging fast tagein, tagaus mit einem Lächeln durchs Leben. Vielleicht hört sie das Elend der Welt nicht, aber ich fand ihren Frohmut und positive Lebenseinstellung wirklich toll.

>> Fazit

Ich bin verdammt froh, aus den deutschen Irrenhäusern, genannt „Krankenhaus“ raus zu sein und hoffe nun erst einmal für längere Zeit! Man hat mir, man hat uns, ganz toll geholfen und ich sage DANKE! Wichtig für uns alle, am Wasser oder im Allgemeinen betrachtet, nehmt Rücksicht, respektiert einander und versucht euch manchmal anzupassen. Das bringt uns alle weiter!

So, jetzt hat der Padde seinen Frust aber gut runtergeschrieben. Ich bedanke mich bei euch fürs Lesen. Ich bin kein radikaler Mensch oder Hassprediger gegenüber manchen Menschen, aber man kann sich benehmen. Ich versuche es ja auch.

Ich danke allen da draußen, die mir in dieser schweren Zeit geschrieben haben oder an mich gedacht haben – Eure Wünsche sind angekommen! Danke!

[keinen Meter bin ich von der Seite meines Sohnes gewichen - man sieht mir meinen Kampf wohl an...]

In diesem Sinne - … es möge weitergehen (langsam, aber stetig)…

Euer

Padde  „Scupi“  Scupin