#TBT 2003 - EIN BLICK ZURÜCK: "NECKAR-Stunden..."
Hallo Leute.
Heute an dieser Stelle ein Beitrag zum #tbt - Throwback Thursday.
Wir blicken zurück in das Jahr 2003. Jung und schier
voller endlosem Tatendrang - so hätte man uns damals unter anderem wohl
ziemlich gut beschreiben können. Wir d.h. mein langjähriger Angelpartner Marco und ich, suchten um diese Zeit
herum immer nach dem nächsten Abenteuer, der nächsten Session, dem nächsten
Gewässer und schien es auch eigentlich von Grundsatz her eher unspektakulär. Wir
liebten das Neue. Das Leben schreibt die schönsten Geschichten...oder etwa
nicht ;-)
Der Neckar…
Lichtstrahlen
treffen durch das kleine Kellerfenster hindurch meine Augenlieder. Was ein
unangenehmes Erwachen. Boah, mein Kopf. Ich liege auf dem Ausklappsofa der
Souterrainwohnung von Marco. Trotz der Flasche Tequila am Vorabend im
Schrebergarten bei gemeinsamen Freunden bin ich plötzlich hellwach. Verdammt,
wie viel Uhr? Kurz nach 8 Uhr. Das war definitiv nicht der heutige Plan!
Dieser
bestand an diesem Wochenende nämlich nicht nur aus einem Partyabend, was
deutlich bis zum Äußersten zelebriert wurde, sondern auch einem Angel-Tag am NECKAR.
Es
sollte unser erster Besuch dort werden. Schon öfters hatten wir gemeinsam an
dessen unterschiedlichsten Ufern gestanden. Völlig undurchsichtig präsentierte
sich uns dieser Fluss an jeder Stelle, zu jeder Jahreszeit, immer wieder anders.
Schon immer ging ein gewisser Reiz von diesem unbekannten Wasser aus. Nicht nur
der legendäre Fang des Fisches Big Ben schürte das Feuer. Auch manch Erzählung
von älteren Bekannten ließen unsere Anglerherzen höher schlagen und luden zum
Träumen ein. Wie sich noch herausstellte hatte man zu viel geträumt und sich zu
wenig mit der harten Materie auseinander gesetzt.
Nun
gut. Mittlerweile wach, nahezu nüchtern, aber immens motiviert. Mit Elan
schleuderten wir das Tackle in den VW Golf. Für die Auffindung der letztlich
ausgewählten Angelstelle und benötigte Tageskarte war bereits im Vorfeld
Unmengen an Sprit verfahren worden. Irgendwann gegen Mittag kamen wir an. Es
trennte uns nur noch ein steiler Weg vom Wasser. Trolley? Fehlanzeige!
In
jugendlicher, dynamischer Leichtigkeit wollten wir uns mal kurz den Einkaufswagen
des direkt an unserem Parkplatz gelegenen türkischen Supermarkts ausleihen. Der
nicht wirklich nette Besitzer hatte komischer weise kein wirkliches Verständnis
dafür, als wir seinen Wagen mit allerlei grünem Angelequipment beluden. Nach
einer kleinen Auseinandersetzung trugen wir die gesamte Ausrüstung den steilen
Hang hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter Richtung Neckarufer. Wir
hatten eine coole Angelstelle direkt an einer kleinen Brücke ausfindig gemacht.
Dort wurde zwar etwas gelotet, aber im Bereich Fließgewässer waren wir Beide
absoluten Nullen. Das merkte ich dann auch beim ersten vorbeifahrenden Schiff,
welches meine Kugelbleie schön mit sich zog, beziehungsweise dessen
nachfolgende Strömung. Unser gesamtes Set Up war völlig falsch gewählt. Dazu
waren die Spots sicherlich nicht wirklich tief. Von produktiven Features gänzlich
abgesehen. Der Blank war vorprogrammiert.
So
endete unser Abenteuer Neckar, bevor es eigentlich begann.
Selbstverständlich
und mit etwas Abstand betrachtet, hätten wir an diesem frühen Morgen auch
direkt im Bett liegen bleiben können. Doch man war eben jung, oftmals etwas
naiv, aber dafür bis in die Spitzen motiviert. Realität und Rationale stellenweise
eher Fehlanzeige. Dennoch ist es genauso in Ordnung. Solche Aktivitäten formen
unsereins und lassen einen wachsen. Nicht umsonst sage ich nur so gerne: ...auch aus einem Blank kann man lernen. Die Frage
ist immer das Warum. Doch nun gut. Zumindest kann man darüber heutzutage bei
einem kühlen Bier oder Riesling wunderbar darüber lachen.
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[...ebenso wie über die damalige Frisur... :D...] |
Fließgewässer,
ob Rhein oder Neckar haben mich bisher nicht wirklich überzeugen können. Beide
Ströme fließen nahezu an meiner Haustür vorbei. Doch der finale Kick fehlt
einfach. Vermutlich liegt es etwas an der vorausgehenden Unüberschaubarkeit
sowie allgemeinen Raffinesse der Flüsse im Vergleich zu stehenden Gewässern. Warum
genau kann ich eigentlich gar nicht eindeutig sagen. Mitunter aber auch wohl am
meisten an meiner totalen Begeisterung für meine kleinen heimischen Pfützen,
mit deren einladenden Ufern.
Nach
dieser damaligen Eskapade hat es Mitte 2017 mein Freund Manuel Krehl geschafft, mich zumindest für eine kurze Session
an den Neckar zu schleifen.
Ein
anderes Lebensalter, ein anderer Stand der Dinge - und zudem eine andere
Strecke. Geblankt habe ich trotzdem, aber soll ich Euch was sagen: Diese Ruhe,
Ungestörtheit sowie fantastische natürliche Kulisse, kombiniert mit diesem
leicht fließenden Wasser hat mich doch etwas in der Seele geküsst. Schauen wir
mal, was da in Zukunft vielleicht noch kommt...
In diesem Sinne – Wir sehen uns am Wasser!
Euer Padde
‚Scupi‘ Scupin