...weil wir so schön sind - ein Blick ins "Beauty Case"

Spieglein, Spieglein an der Bivvy-Wand, sag – wer fängt die schönsten Fische im Land?

So oder zumindest ähnlich dürfte dieses Zitat aus einem bekannten Märchen der Gebrüder Grimm für unser „Haus am See“ wohl modern klingen. Doch diesmal möchte ich gar nicht auf oben genannte Zelte oder schöne Fische eingehen, sondern eher den Punkt Spiegel etwas hervorheben. Der verrückte Scupi, gelle ;-)

Sicherlich kann man alles übertreiben, gar in Exzess steigern, doch etwas Hygiene, sprich Reinlichkeit, am Wasser ist meist von Nöten beziehungsweise einfach selbstverständlich. Bin selbst zwar eher (k)ein Sau(ber)bär, doch eine vernünftige Katzenwäsche stellt wohl in der Regel für alle Karpfenangler die Norm da.

Fallen ein paar ungeputzte Zähne nach einer Session am Wochenende, mit zeitiger anschließender heißer Dusche im heimischen Bad sicherlich nicht so problematisch aus, wie eine schnelle Nacht unter der Woche.  Vermutlich haben die Kollegen weniger Verständnis für unsere Passion, wenn ihnen ein Geruch der Wildnis um ihre Nasen weht. Auch Kontakt mit dem Vorgesetzten oder gar Kunden kommt mit dem Duft aufkeimender Mundfäule sicherlich nicht besonders gut an. Zugegeben, das war jetzt wirklich etwas überspitzt, fast schon ironisch dargestellt, aber vermute hab ich die Thematik somit auf den Punkt gebracht. Genauso verhält es sich bei längeren Trips. Etwas Körperpflege oder auch medizinische Vorsorge tut not. Wer beispielsweise einmal am Wasser einen kurzen Fieberschub hatte, der weiß, wie wichtig ein Päckchen Paracetamol sein kann…

Somit möchte ich euch gerne einige sinnvolle „Wohlfühlartikel“ sowie zusätzlich meine kleine Notapotheke vorstellen. Definitiv muss meiner Einer nicht pikfein am Wasser neben dem sauber, glänzenden Pod sitzen, aber nach 2-3 Tagen Natur ist auch bei mir eine Rasur einfach angesagt. Nebenbei ist Zähneputzen selbstverständlich. Accessoires wie Haar Gel sind mit auf Tour, dienen aber einzig der Wiederherstellung nach längerer Session und zur Vorbereitung auf die Zivilisation bei der Rückfahrt oder ggf. dem morgendlich direkten Arbeitsweg.

Schweres oder Unmengen an Tackle sind für mich in Graus, doch diese wenigen nützlichen Utensilien finden in jeder Tasche ihren Platz. Letzteres ist auch schon ein gutes Stichwort. Unter dem Aspekt – Organisation ist alles, trenne ich die Arzneimittel von den Hygieneprodukten in kleinen Zip-Beutelchen oder auch Lead-Cases (Blei-/End Tackle-Taschen), wobei man ersteres nebenbei ziemlich günstig in jedem Supermarkt findet. Dort passt alles hinein, auch die lange Zahnbürste, welche her selten in ein kleines Täschchen passt. Kleine Tackletaschen sind preislich zwar etwas höher angesiedelt, taugen aber selbstverständlich deutlich mehr, beziehungsweise sind robuster. Dazu fällt das packen selbst im Carryall leichter, als mit einigen kleinen Tütchen.  Beider Varianten bieten auf jeden Fall optimalen Schutz vor Feuchtigkeit sowie Dreck.
Sicherlich ist nichts schöner, als sich mit einem Rasierer, bestückt mit Sandkörnern, die Haut aufzureißen… ;-)
Die Tütchen sowie Lead Pouch ("Case"..."Bag") kommen dann einfach mit den etwas sperrigen, aber nahezu unersetzbaren Begleitern dem Kosmetik-Spiegel und Multitool, in ein separates Fach meiner Transporttasche. Über die Notwendigkeit eines kleinen Spiegels brauche ich wohl nicht viel schreiben.
Nach vielen Jahren des Karpfenanglerdaseins, besitze nun auch ich ein sogenanntes Multitool. Diese kleinen Multifunktionswerkzeuge beinhalten unzählige sinnvolle Werkzeuge, was dadurch so manches zusätzliche Material ersetzt. Nebenbei geht kein bisschen Platz verloren. In meiner Ausrüstung hat sich ein Tool der Firma Gerber eingeschlichen. Einfach zu bedienen und der Nutzen- / Kostenaufwand hält sich wirklich in der Waage. Wer schon einmal fernab der Zivilisation einen Schraubendreher benötigt hat oder gar den durch den Daumen steckenden 4er Haken aus dem eigenen Fleisch ziehen musste, der wird sicherlich ein solches Werkzeug sein Eigen nennen…
In meinem Carryall, habe ich für diesen gar nicht so unwichtigen Part meines Equipments extra eine kleine Seitentasche eingeräumt. Dort in erwähntem Clips-Tütchen oder einem zweckentfremdeten Lead-Case sind die verschiedenen Utensilien untergebracht. Natürlich benötige bei einer kurzen Session unter der Woche keinen Rasierer, aber diese paar Gramm zusätzlichen Gewicht stören sogar mich als alten Organisationsfanatiker nicht wirklich. Was zusätzlich zu gleich folgenden Artikeln eingepackt wird, ist grundsätzlich die Fleece Mütze sowie ein paar zusätzliche Socken. Vermutlich ist nichts nerviger, als mit nassen Füssen in den Schuhen stecken zu müssen. Nebenbei haben die beiden Kleidungsstücke den Vorteil  etwas Bruchschützend zu wirken. Auch das obligatorische Päckchen Taschentücher ist natürlich für jeden Fall der Fälle mit an Bord.
Um trotzdem nicht immer bei einer normalen „lonely night“, sprich Kurzzeit-Session alles, wie für einen 2-wöchigen Trip, mit zu schleppen, habe ich in meiner normalen Tackle Tasche, einfach ein kleines Lead Case Zweck entfremdet und mit dem Wichtigsten gefüllt. Geht es nach Frankreich, wird einfach nur ein weiteres Täschlein mit eingepackt.

Nun ein kleiner Auszug, der meiner  Ansicht nach wichtigsten Dinge, gerade bei längeren Sessions sinnvoll sind – sowie ggf. natürlich das „Warum?!“:

Kleines Handtuch
Spiegel
Zahnbürste + Zahncreme
Rasierer/Rasier-Gel/Aftershave
Duschgel / Shampoo
Haar-Gel
Wattestäbchen
Nagelknipser inkl. Feile
(Haut -/ Gesichts-) Creme
Taschentücher
Sonnencreme > natürlich nur  im Sommer ;-) …
Pinzette >  Zecken, Spreißel

Fisherman First Aid …oder das kleine 1x1 der Medizin:
Unsereins ist manchmal wirklich leichtsinnig. Das fängt bei der fehlenden Rettungsweste auf dem Wasser an und hört bei 5 Jahre alten, aufgeweichten Heftpflastern auf. OK, man ist nie auf alles vorbereitet, aber mach kleinen Tabletten-Blister kann unsereins doch manchmal gebrauchen.

„Was wofür“ zu kennen ist natürlich super wichtig. Das soll ja schließlich hier jetzt nicht der Aufruf zum planlosen Medikamentenmissbrauch werden… Auch ist mancher von uns leider mit chronischen Dingen geplagt. So wie mich exemplarisch das schmerzhafte Sodbrennen (sog. Reflux Störung) in unregelmäßigen Abständen heimsucht. Manch allgemeines Mittelchen, wie unten aufgeführt, ist dennoch kein Fehler und kann bei ordentlichen, sinnhaften Gebrauch, manch Schmerzen lindern oder zumindest vielleicht erträglicher gestalten, bis zum Arztbesuch.

ASS ("Aspirin")

Paracetamol

Sodbrennen (Wirkstoff: "Omeprazol")

Heftpflaster Verband

Desinfektionsspray > für Wunden (Dreck!), vorab Sterilisierung von beispielsweise einer Pinzette um eine Zecke zu entfernen, Piercing sudert (…jaja...)

Obwohl dies zumindest dem ersten Anschein nach im Gesamten betrachtet, sicherlich eine bereits recht große Auflistung ist, passt eigentlich alles in eine Seitentasche meines Transit 2 – Carryall. Dazu ist das Gesamtgewicht nicht erwähnenswert. Dadurch bedingt, kann es schon mal sein, dass wie anfangs genannt, auch 2-3 eher selten benutze Gegenstände mit an Bord sind…
Natürlich ist diese Liste stark erweiterbar, doch ich begrenze mich rein auf das wirklich Nötigste. Obwohl man sicherlich noch einiges weglassen könnte und eher etwas „Luxus“ am Wasser ist… Solch eine Auflistung lebt einfach…in regelmäßigen Abständen einmal alles zu hinterfragen und um-/aus zu sortieren macht bestimmt Sinn.

Bezüglich Bezugsquellen, empfehle ich euch persönlich den Drogeriemarkt DM – und für Aspirin & Co. Die Online-Apotheke apotal.de. Bei Letzterem könnt ihr versandkostenfrei (ohne Mindesteinkauf!) und schnell Rezept-freie Sachen ordern.

Aber: Packungsbeilage beachten!  :-)

Ich hoffe euch liebe Leser trotz fehlender Fangstorys oder ohne ein neues Rig ein klein wenig, vielleicht schmunzelnd, unterhalten zu haben. Vielleicht findet mancher ja tatsächlich den Weg in seinen Drogeriemarkt und stockt sein ganz eigenes Beautycase mit integriertem Medizinschrank auf?! Auf jeden Fall bin ich immer auf der sicheren Seite für viele Lebenslagen. Doch nicht vergessen, bei Risiken und Nebenwirkungen, fragen Sie Ihren Arzt oder gehen doch lieber gleich zum Fischen…

In diesem Sinne, wir sehen uns am Wasser!

Patrick „Scup“ Scupin






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