Garde-pêche... - Begegnung der "besonderen" Art


Eher weniger beliebt, manchmal auch etwas gefürchtet, sind sie - die "Behüter oder Beschützer des Wassers  sowie der Fische". Zu mindestens lautet so grob die freie (scup´sche) Übersetzung. Natürlich kann man sich darüber streiten, warum diese Reglementhüter oftmals eher mit negativem Touch gesehen werden. Schließlich sind doch wir es, die gegen aufgestellte Regeln verstoßen... Anders herum leidet die Gesamtheit aller Karpfenangler unter übermotivierten bis hin zu arroganten Fischereiaufsehern Frankreichs.
Doch wer Schuld an was ist, sei einmal dahin gestellt - denn es geht nämlich auch anders...und genau davon möchte ich kurz erzählen:
Ich war gerade im Nachbarland unterwegs, alle 4 Ruten waren fein säuberlich...räusper... teilweise vielleicht auch etwas über der maximal erlaubten Distanz vom Ufer... ausgelegt. Die Taktik stimmte und ich wartete nach einem erfrischenden Bad auf einen baldigen Run.
Gerade quatschte ich einen Abschnitt für meine DVD über die gewählte Futtertaktik, da sah ich ein mit Benzinmotor ausgestartetes (Hartschalen-) Boot den Gashahn umlegen und auf meinen Swim zu steuern. Der Schriftzug "Garde-pêche" an der Seite des Motorbootes machte mich doch etwas nervös. Obwohl ich außer der überschrittenen Wurfentfernung der Montagen nichts zu befürchten hatte. Der Swim war ordentlich, kein Müll flog herum, bereits in der Angeltasche sofort greifbar lag eine gültige Fischereierlaubnis. Warum also aufgeregt sein?! Ist halt so eine Eigenart von mir... Schließlich schwebte immer der Gedanke eines Strafzettels beziehungsweise einer frühzeitigen Abreise in meinem Kopf. Doch hinweg mit den Gedanken. Habe doch eigentlich eine ganz weiße Weste...

Die Augen wurden groß... neee, oder - jetzt sammelt der Dödel mir gleich alle Schnüre mit dem Motor ein... Wäre nicht ungewöhnlich, dass die Gards keine Rücksicht nehmen... Brauchen sie ja prinzipiell nicht...
Aber es geht auch anders, und ob ihr es glaubt oder nicht. Rechtzeitig wurde die Geschwindigkeit gedrosselt und in sicherer Entfernung am Ufer angelegt. Freundlich grinsend, mit einer Sonnenbrille auf der Nase und Notizblock in der Hand stand ein Mann im geschätzten Alter meines Vaters vor mir. Super gut drauf und kontrollierte die Angelkarte. Versuchte etwas Small Talk und schaute sich den Swim in Ruhe an. Merkwürdige Blicke merkte ich eigentlich nur gegenüber meinem Powertraveller Solarpanel, welches am Rod Pod hing und gerade das Smartphone in der Sonne auflud. nach einem kurzen Blick ins Nash Brolly Dome grinste er immer noch. Nach einer wirklich freundlichen Verabschiedung, mit vielen Wünschen, setzte der Mann langsam sein Boot zurück und drehte weiter eine Tour. Während des restlichen Trips blieb es dann aber ruhig...und es durfte wieder den Bissanzeigern gelauscht werden ;-)
Wie überall im Leben darf oder besser kann man eine Gruppierung gar nicht über einen Kamm scheren, obwohl es jeder eigentlich instinktiv macht. Ich persönlich werde weiterhin meine Schiene fahren, nett, aber vor allem freundlich den Jungs der Garde-pêche entgegen treten und hoffen, dass diese ebenso gut drauf sind - aber hoffentlich auch nicht so viel schlechten Kontakt mit irgendwelchen "Bad Boy Carpen" hatten.

Eines ist sicher - Respekt und Akzeptanz (...auch im Hinblick auf zukünftige Angler) - für jede Seite helfen mehr als Aggression oder Ablehnung.

In diesem Sinne, wir sehen uns am Wasser!
Viele liebe Grüße,

Euer



Patrick "Scup" Scupin

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